Ein weiterer wundersamer Monat:
Zwei fantastische Ausflüge
12/13/14. Hampi: wohl einer der schönsten und angenehmsten Plätze in Indien. Ruinen und Tempel sind dort in einer wundersamen Gegend mit (Bergen aus) großen braunen Steinen verstreut. Wir
starteten auf der Seite des Flusses in der die meisten Touristen untergebracht sind und die Tage mit Drumsessions, feiern oder einfach nur einem wundervollem Sonnenuntergang abschließen. Ich
wanderte mit einem Engländern und einer Italienerin entlang eines Flusses, über einen Berg, vorbei an Bananenplantagen und Reisefeldern zu abgelegen Tempeln, einer davon 600 Stufen in der Höhe
mit Affen und kiffenden Saddhus besetzt – wundersam ;). Den letzten Tag verbrachten wir fast nur zwischen den Tempeln und Ruinen der anderen Flussseite, weil gerade ein besonderer Tag war, waren
wir von jeder Menge Indern (wie soll Ich sie sonst nennen?) umgeben, zwei Familien waren sogar so freundlich mich zum mitgebrachten Mittagessen einzuladen. Die Highlights unter den Gebäuden
waren, ein riesiger Tempelturm, ein unterirdischer Tempel der z.T. unter Wasser stand, ein ehemaliger Elefantenstall und eine große Ganeshafigur die aus einem Stein gehauen wurde.
Inzwischen war ich auch schon in Goa, einem Touristenstaat an dem es richtig feine Strände, große Partys und teure Preise gibt, und in Manipal einer Studentenstadt 30km von Kundapur hier. Ein
unbedeckterer Kleidungsstil, Rauchen, europäisches Essen und Ausländer sind dort „ganz“ normal. Hampi ist dagegen eher ein Mittelding, den Alkohol ist auf jeden Fall verboten, denn es sind
bedeutende Tempel in der Nähe. Auf der einen Flussseite wird auch kein Fleisch verzehrt. Außerdem gibt es „Nachtruhe“, an all das hält sich aber nicht jeder … Die Indienreisenden die man hier in
großen Massen trifft sind meist richtig interessante Menschen, die es aus verschiedenen Gründen hierher verschlagen hat. Hampi hat auf jeden Fall etwas sehr magnetisches.
19/20.Wochenendausflug: Zusammen mit 4 Koreanern und 4 Indern (einer tollen Truppe :P) machte Ich mich Samstagmorgen in einem Mietauto mit einer Stunde Verspätung auf. .Nach dem 3 stündigen
Aufstieg auf einen Berg übernachteten wir am Gipfel neben einem kleinen Tempel und stiegen am Morgen herab. Alles Begleitet von herlichen Ausblicken, Sonnenauf- und untergängen. Dann
weiter zur größten Shiva Statue der Welt in Mudeschwara und zu den Jogfalls, einer Gruppe Rießenwasserfällen. Ich lief Ich die 1200( oder auch 3000 je nach dem wem man glaubt)
Treppenstufen hinab, badete im eiskalten Wasserfall und lief wieder hinauf. Auf dem Weg wurde mir zweimal etwas zu trinken spendiert. Das passiert einem auch nur in
Indien.
Etwas Andere Seiten von Indien
23.1 Nichtsahnend trat Ich zusammen mit 7 Anderen Freiwilligen einen kleinen Ausflug zu einem Tempelfest an. Erst Überraschung, die 20 km werden hinten in einem Lastwagen zurückgelegt. Zweite
Überraschung: Vor dem Tempel standen 2 Gruppen eingezäunter Frauen in roten Saries, in die angeblich ein Gott eingefahren ist, und schreien und bewegen sich chaotisch. Als nächstes wurde dann
Hühner und Ziegen der Kopf abgeschlagen, um diese zu opfern, was mich doch ziemlich verstört hat. Mir wurde erzählt neben Hahnenkämpfen gibt es hier auch noch das Köpfen von Stieren, wohl
aber sehr selten. Der Regierung gefällt das Alles zwar nicht, aber es findet trotzdem statt. Es liefen auch einige Menschen über glühende Kohlen.
Der nächsten grausigen Anblick den ich 2 Tage später hatte, war das Ergebnis eines Zusammenstoßes von Fußgänger und Motorradfahrer. Beide haben überlebt aber nicht ganz unblutig. Auch
erfuhr ich am letzten Wochenende ist jemand in Mudeshwara am Strand ertrunken während wir anwesen waren. Leider können einige Leute nicht richtig schwimmen.
Ja das ist Indien bei Nacht und was man so hört und liest geht es in anderen Teilen auch schlimmer zu. Aber das sind andere Geschichten und deren Wahrheitsgehalt muss auch nicht der Größte
sein.
Großes Kino auf kleiner Bühne abseits der Stadt
26.1. Heute wurde ich zu einem Art religiösen Theater eingeladen, das von etwa 21 Uhr bis 6 Uhr stattfand. ;) Um 1:30 habe ich mich dann aber doch mit Ohrstöpsel auf einer Reis- und meiner
Yogamatte schlafen gelegt. Es erschienen sämtliche Verwandten und Nachbarn und wie bei jeder Festlichkeit gab es für alle Essen. Die Vorführung selbst, wurde Teils als Dialog und Teils mit
Erzähler vorgetanzt. Soweit ich verstanden habe: Zuerst wurde die Welt geschaffen. Den drei „wichtigsten“ Göttern Brahma(Schöpfer), Vishnu( Erhalter) und Maheschwara/Shiva( Zerstörer)
wurden ihre Namen und Aufgaben von der Göttin Durga gegeben. Danach gab es einen kleinen Wettkampf bei dem als Machtprobe der Mageninhalt des Anderen untersucht werden musste, indem man sich in
ebendiesen hineinbegibt. Lecker. Es wird versucht sich auszutricksen indem der Mund geschlossen wird, was aber nicht ausreicht … Wissenslücke. Eine andere Göttin bringt zwei Menschen zur Welt, es
ist aber immer noch nur Wasser auf der Erde. Die zwei Menschen versuchen einen der Götter zu essen, stellen aber fest, dieser ist mächtiger als sie. Danach kamen noch mehr Menschen, aber ich
konnte nicht mehr richtig Folgen und mein Übersetzer verfiel in einen Halbschlaf. Es gab auf jeden Fall ordentlich Kracher und Feuershow mit Flammenwerfer und Raketen.
Deutschland ist ja auch nicht unspektakulär und für einen Inder bestimmt der Wahnsinn. Für mich wird es bestimmt sehr interessant wieder in Deutschland zu sein.
Herzliche Grüße Manuel